Unterstützungseinsatz Badlklamm

9. August 2024

Lesezeit: 4 Minuten

Ein Familienvater unternahm am Sonntag den 04.08.2024 mit seinen beiden Kindern eine Wanderung durch die Badlklamm (Wanderweg 750) bei Frohnleiten. Die Klamm ist für geübte Wanderer und teils mit Stahlseilen und Trittleitern versichert. Kurz nach 11 Uhr kollabierte der Vater und es kam zu einem medizinischen Notfall, worauf die Kinder den Notruf 140 wählten.

Durch die Landeswarnzentrale wurde daraufhin die zuständige Ortsstelle Übelbach alarmiert. Da diese aufgrund einer parallel stattfindenden Sportveranstaltung nur mit eingeschränkter Mannschaftsstärke verfügbar war, wurde hier die Ortsstelle Graz-Land zur Nachbarschaftshilfe hinzugezogen.

Bergrettungsärzte schnell vor Ort

Obwohl sich die Gruppe ungefähr 1000 m in der Klamm befanden, ist es glücklichen Umstände zu verdanken, dass bereits wenige Minuten nach Alarmierung eine Ärztin und Notfallsanitäter der Bergrettung beim Patienten eintrafen. Das medizinische Personal der Bergrettung konnte sich somit umgehend um den Patienten kümmern.

Erschwerte Bedingungen

Die Kommunikation mit den nachrückenden Kräften sowie der Mannschaft des Notarzthubschraubers war zeitweilig nicht möglich, da die Abdeckung mit Funk- und Handynetz in der Klamm nur spärlich gegeben ist. Dank der tatkräftigen organisatorische Unterstützung durch die Polizei war es möglich, eine Direktverbindung bis an den Klammeingang aufzubauen und eine Relaisstation zu betreiben, sodass eine permanente Kommunikation mit allen beteiligten Rettungsorganisationen möglich war.

Aufgrund des dichten Baumbewuchses in der Klamm war es dem Notarzthubschrauber Christophorus 12 leider nicht möglich, eine rasche Taubergung durchzuführen und dessen Mannschaft hielt sich auf einem Zwischenlandeplatz in einer nahe gelegenen Wiese bereit.

Medizinische Versorgung und Rettung

Nachrückende Mannschaft brachte zur Rettung benötigtes Gerät zum Patienten und versicherte sogleich den Wanderweg. Zwei Bergretter kümmerten sich sogleich um die Kinder des Patienten und führten sie sicher aus der Klamm.

Ein weiterer Bergrettungsnotarzt brachte medizinisches Gerät mit sich und konnte so noch im Gelände eine medizinische Abklärung durchführen, um eine genauere Diagnose zu stellen. Dadurch war es möglich den Patienten noch vor Ort soweit zu behandeln, dass dieser wieder ansprechbar war.

Da sich der Zustand des Patienten weiter stabilisierte, war eine terrestrische Bergung möglich und es konnte eine risikoreiche Taubergung durch den Notarzthubschrauber vermieden werden.

Der mittlerweile gehfähige Patient wurde gesichert und unter ständiger ärztlicher Aufsicht aus der Klamm begleitet. Hier wurde er vom Roten Kreuz übernommen und in weiterer Folge ins LKH Graz transportiert.

„Die hervorragende und professionelle Zusammenarbeit aller beteiligten Einsatzorganisationen aber auch zwischen den einzelnen Bergrettungsortsstellen ermöglicht stets eine rasche und effektive Hilfe bei Unfällen in alpinem oder unwegsamem Gelände.“ so Wolfgang Handl (Ortsstellenleiter Bergrettung Übelbach)

Das Zusammenspiel aus Notfallmedizin, Einsatztaktik, Sicherheit und Seiltechnik stellen die Einsatzkräfte dabei oft vor große Herausforderung, weshalb die Steirische Bergrettung solche und ähnliche Einsätze auch im Verbund mit anderen Einsatzorganisationen ganzjährig immer wieder übt und trainiert.

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